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Gesundheits- & Hygienemassnahmen Forumsbeitrag von Lexx am 24.10.2005
Ich denke mal wir sind uns alle einig, das die momentanen Haltungsbedingungen unseres Geflügels stark an die Bedingungen der Massentierhaltung erinnern. Unteranderem ein Minimum an frischer Luft und Sonne und ein Maximum an Kot und Feuchtigkeit. Dementsprechend sollten wir Krankheiten und Parasiten so gut es geht vorbeugen und ich denke das wir uns auch einig sind, das wir nicht auf die Lieblingsmethode der Massentierhaltung, nämlich die präventive Gabe von Antibiotika, zurückgreifen wollen.
Es kann aber auch nicht angehen, das eine Seuchenprävention (die jetzt schon Todesopfer durch Norschlachtungen und Aussetzungen fordert) auch noch durch Krankheiten Tieren und Haltern Leid zufügt.
Deswegen hab ich mir ein paar Sachen überlegt, wie wir unseren Tieren helfen können.

Feuchtigkeit:
Erstens gut lüften, auch wenn´s der Staat nicht gerne sieht, Luftzirkulation ist sauwichtig. Auch in den Ausläufen sammelt sich Schwitzwasser an der Decke/ Folie. Trockene Einstreu ist ganz wichtig, nicht nur wegen Aspergiliose, auch Rheuma, Bronchitis und Sehnenscheidenentzündungen werden durch feuchte Luft/Einstreu gefördert. Genauso sollten die Ausläufe so gut wie möglich trocken gehalten werden, ich hab mir deswegen heut Bio (!) Kleintierstreu und Strohpellets besorgt. Es gibt auch Holzpellets für´s Katzenklo, die sind auch super. Sonst stehen die Tiere früher oder später knietief im Kot und Schlamm.

Trink-, Badewasserhygiene:
Häufiges Wasserwechseln ist ganz klar Pflicht. Da aber die Enten das Wasser schneller einsauen als man für Nachschub sorgen kann, sollte man das Wasser mit Apfelessig/Klaus Blautinktur desinfizieren. Apfelessig: ein großzügiger Schuß auf 10 L; Blautinktur: siehe Beipackzettel.
Essigwasser und Tees ist kein Problem, wenn sie mal richtig Durst haben, saufen sie auch das. Bzw. meine haben von Anfang an Essigwasser getrunken.

Würmer, Parasiten:
Stall ausmisten wie gewohnt, auch wenn´s schwierig ist. Kieselgur oder kleingeschnittenen Rhainfarn, Beifuß, Insektenpulverkraut, Blätter vom schwarzen Hollunder oder Walnußbaum unter die Einstreu mischen. Wassergeflügel braucht ausreichend Wasser um das Gefieder zu pflegen, Hühner eine Kiste oder Schale mit Sand um zu baden. Das ist auch wichtig für das Wohlbefinden.
Gegen Würmer die wöchentliche Knofikur auf täglich erhöhen und ein Mal die Woche geriebene Mohrrüben (etwa 1/2 pro Tier) geben. Außerdem empfehle ich die Tiere gut zu beobachten und bei Verdacht schnellstmöglich zu entwurmen. Schließlich steht unser Geflügel bis 15.12 ständig in der eigenen Sch...e.
Den Knofi, pro Ente etwa 1-1,5 große Zehen, grob zerschneiden, oder à la Jamie Oliver mit der Pfanne draufkloppen und ins Trinkwasser geben. Man kann auch abends das ganze in einem Meßbecher vorbereiten und dann in Trink- und Badewasser verteilen. Normalerweise beginnt man mit 4 Wochen täglich und gibt ab dann ein Mal die Woche Knofi. Da die Lebenssituation von unserem Geflügel aber gerade eine extreme ist, empfehle ich eine tägliche Gabe.

Durchfall, Kokzidiose:
Genau wie bei Würmern schon gesagt, ist der Kot auch hier ein Problem. Gegen Durchfall helfen Himbeer- und Brombeerblätter, frisch oder als Tee. Es lohnt sich jetzt schon damit präventiv anzufangen und einen Vorrat zu sammeln. Ob Kultur- oder Wildsorten macht bei der Wirksamkeit keinen Unterschied.
Präventiv gegen Kokzidiose wirkt (wenigstens ein bischen) Oregano. Statt der teuren Präparate tut´s auch der aus dem Gewürzregal, ein Mal wöchentlich einen Eßl. (für etwa 5 Tiere) überbrühen, ca. 10 Min. ziehen lassen und ins Trink-, Badewasser geben.

Immunsystem, Wohlbefinden:
Statt viel Salat lieber frisches Gras und Kräuter sammeln solang´s noch geht. Vorallem Brennesseln, diese lassen sich auch zu Heu trocknen und so ein Vorrat anlegen. Einmal wöchentlich eine Tasse Kamillentee ins Wasser geben.
Viel Obst und Gemüse, vorallem Äpfel, Trauben, Möhren, Zwiebeln und Knoblauch. Außerdem Knollenfenchel, Sellerie, Pastinaken und Lauch. Prima zum Vorrat anlegen: Sauerkraut, TK- oder Konservengemüse wie Erbsen, Mais. Kürbissorten wie gelber Zentner, Sqash (Patisson, Ufo), Halloweenkürbis und Hokaido sind wunderbar lagerfähig und zur Zeit richtig billig. Außerdem kann man jetzt noch Wildfrüchte wie Schlehdorn, Weißdorn, Berberitze und Hagebutten sammeln und auch trocknen und einen Vorrat anlegen. Wenn man lieb fragt kann man sicher auch einem Landwirt Gras- oder Maissilage abschwatzen. Meine Quaks finden das zumindest saugeil, außerdem enthält Silage auch Milchsäure (wie Sauerkraut) und in etwa die gleichen Vitamine. Und wenn man gerade am sammeln ist, Eicheln und Bucheckern sind auch sehr gesund ;).
Wichtig: Gänse brauchen Grünfutter, mehr als anderes Geflügel!!!!!

Geflügel-Entertainment:
Wenn die Tiere wenig Auslauf haben wird´s schnell langweilig, was zu depressivem/agressivem Verhalten führt. Das äußert sich im schlimmsten Fall durch gegenseitiges Federnausreißen und blutig Picken, bzw. die Tiere rupfen sich selbst.
Dagegen hilft Beschäftigung, z.B. Salat nicht kleinrupfen sondern als Kopf geben, Kürbisse nur halbieren oder vierteln. Zweige zum Blätter abrupfen geben, Nudeln als Spaghetti oder Maccaroni. Popcorn im Auslauf/der Einstreu verteilen, genauso ungeschälte Erdnüsse.
Im Zoo-/Landhandel Heuraufen besorgen und über Kopfhöhe aufhängen. Da hinein Salat, Gras, Brennessel(heu) oder normales Heu geben, die Tiere müssen sich dann recken, bzw. hüpfen um ranzukommen.
Beim nächsten Waldspaziergang morsche Äste oder Baumstüpfe holen, die werden mit Begeisterung zerlegt.
Leckerlies in Eierkartons (Etiketten entfernen) verstecken.
Laub- oder Rindenmulchhaufen zum Rumschnäbeln/-scharren zur Verfügung stellen. Kisten mit Gartenboden/Komposterde zum Würmer suchen und im Winter z.B. mit Mehlwürmern präparieren.
Wenn man gegen Matschelöcher Kleintierstreu ausbringt, ruhig nicht komplett zerkrümeln, sondern größere Brocken an die wichtigsten Stellen legen, den Rest erledigen die Insassen mit Begeisterung ;).
Ich denk mal zur Unterhaltung fällt Euch noch einiges mehr ein und Danke an die von denen ich grad Ideen gemopst hab ;).
So, das war so ziemlich alles was mir Kräuterhexe eingefallen ist. Aber ich denke, damit können wir unser Geflügel gut bis zum 15.12 durchbringen.

PS: Die wichtigen VERDAUUNGSSTEINCHEN nicht vergessen. Wenn die Tiere nicht an offene Erde rankommen, muss der Stall unbedingt dick mit grobem (!) Sand ausgestreut werden, und da obenauf die Einstreu. Ganz wichtig ist jetzt auch, den Körnern GRIT (Muschelkalk) beizumischen. Wenn diese Verdauungssteinchen fehlen, locken bald die schönsten Leckerchen nicht mehr.

Was mir aber gerade noch einfällt: Leckerlies (Altbrot, Nudeln, Haferflocken, Bananen etc.) müssen Leckerlies bleiben. Nicht aus Mitleid die Rationen erhöhen, eher weniger als sonst. Unsere Süßen haben schließlich weniger Bewegung als bisher und sollen nicht Fett werden.
Und was ich zum Thema Salat vergessen habe, vorsichtig damit füttern und wenig Kopfsalat wegen Nitrat und Nitrit. Eben lieber Gras, Mohrübengrün, Sellerieblätter etc. oder schon erwähnte Brennesseln oder aufgetauten TK-Spinat (aber da auch Vorsicht wegen Nitrat).
Und keinen frischen Grün-, Rot-, Rosen-, oder Spitzkohl, Wirsing etc., wenn dann in kleinen Mengen und gekocht. Das Zeug bläht tierisch.
Aber nu´ hab ich glaub alles ;).

Grüsslis... Lexx

  admin: b1 at clauss.name